Praktikum in Schweden – Wichtige Tipps für Praktikanten im Land der Elche und Wikinger


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Du bist auf der Suche nach einem Praktikumsplatz im Ausland? Wie wäre es
mit einem Praktikum in Schweden? Im Land der Wikinger warten
weltberühmte Erfolgsunternehmen. Wie zum Beispiel Ikea oder H&M.
Dabei muss es nicht immer ein internationaler Spitzenkonzern sein. Ein
Praktikum im Ausland ist auch abseits internationaler Konzerne immer ein
Karriere-Turbo. Alle, die Interesse an einem Auslandspraktikum in
Schweden haben, sollten aufmerksam weiterlesen: Denn hier informieren
wir dich darüber, wie du dein Praktikum im Ausland planen und
organisieren kannst. Obendrauf gibt es Tipps zum Business-Knigge, damit
du im Geschäftsleben auf die kulturellen Unterschiede und
landestypischen Gepflogenheiten gut vorbereitet bist!

Dein Praktikum in Schweden: Die Organisation

Wer
ein Auslandspraktikum selbst organisiert, stellt sich zunächst die
Frage nach dem Wo und nach dem Wie. Das Wo hängt ganz davon ab, wo du
eine Praktikumsstelle in Schweden findest. Wie wäre es mit einem
Praktikum in Stockholm? Dort haben erfolgreiche Firmen ihren Standort.
Wie zum Beispiel das Telekommunikationsunternehmen Ericsson oder die
Modehandelskette H&M. Oder interessierst du dich mehr für ein
Praktikum in Göteborg? Dort ist ein Praktikum bei Volvo möglich. Wer
sein Praktikum in Schweden im sozialen Bereich absolvieren möchte,
findet die passenden Stellen dafür in so gut wie jeder größeren Stadt.
Praktikumsstellen suchst du am besten direkt auf den Karriereseiten von
Unternehmen, oder beim Schwedischen Arbeitsamt:  arbetsformedlingen.se/

Übrigens:
Wunder dich nicht, wenn du nicht so häufig über das Wort „Praktikum“
stößt. In Schweden sucht man eher nach einer befristeten Beschäftigung.
Diese dauern auch nur drei bis sechs Monate und sind im Prinzip ein
Pendant zum deutschen Praktikum. Mit dem einzigen Unterschied: Man kann
in den meisten Fällen mit einer Vergütung rechnen.

Kommen wir
jetzt zum Wie. Wie organisiert man ein Praktikum in Schweden? Zuerst
suchst du nach einer passenden Stelle. Hast du ein paar interessante
Stellenangebote gefunden, beginnst du mit dem Schreiben von Bewerbungen.
Beachte dabei, dass in deinem Anschreiben deutlich werden sollte, warum
du dir gerade dieses Land und dieses Unternehmen ausgesucht hast. Beim
Lebenslauf ist darauf zu achten, dass dieser anti-chronologisch verfasst
wird. Beginne bei der Darstellung deines Werdeganges also immer mit der
aktuellsten Station und gehe von da aus zu älteren Stationen über.
Achtung: In schwedischen Bewerbungsunterlagen findet sich kein
Bewerbungsfoto! Um beim Bewerbungsschreiben alles richtig zu machen,
solltest daher auch du auf das Anfügen eines Fotos verzichten. Wenn du
Zeugnisse in deine Bewerbungsmappe legst, dann lass dir diese am besten
vorher übersetzen. Eine 1 entspricht in Schweden nämlich einer 6 und
umgekehrt. Damit es hier nicht zu Missverständnissen kommt, ist eine
Übersetzung sehr zu empfehlen. Weitere Tipps und Infos dazu, wie du eine
Bewerbung für ein Praktikum in Schweden schreibst, findest du hier:  wiso.uni-hamburg.de/

Finanzierung und Unterkunft für dein Praktikum in Schweden

Wie
finanziert man ein Auslandspraktikum? Vor allem in einem Land, in dem
die Lebenshaltungskosten höher sind als die in Deutschland? Wer in
Schweden leben möchte, muss damit rechnen, Lebenshaltungskosten von etwa
700 Euro bis 900 Euro im Monat zu haben. Doch keine Sorge: Dafür ist es
dort die Regel, Praktika zu vergüten. Wer keine Ersparnisse für die
Zeit der Praktikumsdauer hat, auf die er zurückgreifen kann, kann sich
für ein Stipendium für ein Auslandspraktikum bewerben. Hier gibt es mehr
Infos dazu: https://www.daad.de/

Weitere
Kosten, mit denen du rechnen musst, sind Mietkosten für ein Zimmer oder
eine Wohnung, genauso wie die Kosten für deinen Arbeitsweg, den du
vermutlich per Bus oder Bahn zurücklegen wirst. Idealerweise findest du
aber eine Unterkunft ganz in der Nähe deines Praktikumsbetriebes. Wirst
du ein Praktikum in einer Stadt absolvieren, in der es eine Universität
gibt, empfehlen wir, auf der Internetseite dieser Universität zu
schauen, ob es Wohnheime für Studenten gibt. Sich dort ein Zimmer zu
mieten ist nämlich günstiger, als sich eine Wohnung zu mieten. Du hast
aber auch die Option, bei einer Gastfamilie unterzukommen. Damit dein
Praktikum in Schweden keine zu große finanzielle Herausforderung wird,
ist dies eigentlich die beste Variante. Zudem erlebst du die Kultur
hautnah und lernst viel über die Mentalität der Schweden kennen, wenn du
direkt mit ihnen zusammenlebst.

Auslandspraktikum in Schweden: Aufenthaltsgenehmigung und Krankenversicherung

Weil
Schweden ein Mitgliedsstaat der EU ist, benötigst du keine
Einreiseformulare und kein Visum. Ein gültiger Personalausweis ist
alles, was du für das Betreten des Landes vorzeigen musst. Wer während
seines Praktikums einen Ausflug nach Norwegen unternehmen möchte, muss
allerdings auch einen Reisepass einpacken, denn Norwegen gehört nicht
mehr zur EU. Sollte dein Praktikum drei Monate dauern, brauchst du dich
um nichts weiter zu kümmern. Doch jeder, der länger als drei Monate in
Schweden bleiben möchte, benötigt eine Aufenthaltsgenehmigung.

Diese kannst du hier ganz einfach online beantragen: http://www.migrationsverket.se/.
Mit der Aufenthaltsgenehmigung bist du dazu berechtigt, bis zu einem
Jahr in Schweden zu bleiben. Wenn das alles geregelt ist, dann solltest
du, falls noch nicht vorhanden, eine europäische Krankenkarte
beantragen. Diese stellt dir deine Krankenkasse aus. Der
Versicherungsschutz der meisten Krankenkassen gilt für ganz Europa,
sodass du keine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abschließen
musst. Um ganz sicher zu gehen, dass das auch bei deiner Krankenkasse so
ist, solltest du dich noch einmal erkundigen, welche Leistungen im
europäischen Ausland übernommen werden und welche nicht.

Business Knigge für dein Praktikum in Schweden

Als
Praktikant in Schweden solltest du die gängigsten Business Knigge
Regeln kennen. Zum Beispiel, dass man schnell zum Punkt kommt und sich
nicht mit langen Freundlichkeits-Floskeln aufhält. Dies kann für uns im
ersten Moment ein wenig harsch wirken, ist aber auf keinen Fall als
Unfreundlichkeit zu verstehen. Im Geschäftsleben zählen eben Effizienz
und Produktivität. Im Gegensatz zu einigen anderen Ländern wird in
Schweden Berufliches und Privates getrennt, sodass es zum Beispiel
unangebracht wäre, bei einem Geschäftsessen über die eigene Familie zu
sprechen. Nichtsdestotrotz wirst du während deines Praktikums in
Schweden schnell merken, dass die Schweden ein wenig „lockerer“ sind und
sich sehr schnell Duzen.

Die Begrüßung läuft dort genauso wie
bei uns mit Händedruck ab. Und Pünktlichkeit wird, ebenfalls wie bei
uns, groß geschrieben. Bei privaten Einladungen in das Haus eines
Schweden solltest du dir immer die Schuhe ausziehen, bevor du die
Wohnräume betrittst. Auch wichtig: Ironische Witze kommen in deinem
Zielland nicht so gut an, weshalb du dir auch ironische Kommentare immer
verkneifen solltest. Auch das direkte Äußern von Kritik ist
unangebracht. Beherzige diese Regeln des Business Knigge und dein
Praktikum in Schweden wird bestimmt ein voller Erfolg werden!
Von Jana Fast

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