Generation Praktikum - Kaffeekochen war gestern
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Das Praktikum ist zu einem festen Bestandteil der schulischen und akademischen Ausbildung geworden. Dabei dient das Praktikum dazu, den beruflichen Nachwuchs mit der Berufswelt und dem Wunschberuf vertraut zu machen. Es gab eine Zeit, da bedeutete so ein Praktikum für die Praktikanten vor allem eins: gähnende Langeweile. Denn häufig war es so, dass Unternehmen ihre Praktikanten nicht als wertvolles Instrument ihrer eigenen Unternehmenskultur verstanden, sondern diese lieber vor den Kopierer oder die Kaffeemaschine stellten. Der Praktikant als lästiger Störfaktor, der lediglich zum Kaffeekochen taugt, gehört der Vergangenheit an.
Praktikanten und Nachwuchsförderung
Das Praktikum hat einen anderen Stellenwert bekommen. Dies gilt nicht nur für die Ausbildungsseite, sondern gerade auch für die Unternehmen. Diese haben den Wert ihrer Praktikanten mittlerweile erkannt und binden diese zunehmend gezielt in ihre Projekte ein. Dies geschieht natürlich nicht allein aus altruistischen Motiven. Unternehmen verstehen die Einbindung der Praktikanten ins Tagesgeschäft als eine Möglichkeit, den beruflichen Nachwuchs zu fördern. Darüber hinaus nutzen viele Unternehmen das Praktikum dazu, junge Talente frühzeitig zu erkennen und für ihr Unternehmen zu rekrutieren.
Praktikanten als Arbeitskraftersatz
In Misskredit geraten sind Praktika auf der anderen Seite dadurch, dass durch die zunehmende Einbindung der Praktikanten ins Tagesgeschäft, immer mehr Praktikanten Tätigkeiten ausüben, die eigentlich der Tätigkeit einer normalen Arbeitskraft gleich kommt. Dann ist es so, dass Praktikanten Aufgaben übernehmen, die nicht im Verhältnis zu dem Sinn und Zweck eines Praktikums stehen. Dies ist dann die Kehrseite zum Kaffeekochen. Ein Mittelweg wäre hier sicher sinnvoll.
Einsatz lohnt sich
Ob nun Kaffeekochen, Kopieren oder Schreibtischarbeit: Praktikanten sollten während ihres Praktikums stets bemüht sein, eine gute Figur zu machen. Immerhin winken am Ende des Praktikums ein gutes Zeugnis und vielleicht ein Jobangebot. In jedem Fall sollte man für sich die Chance nutzen und so viele Einblicke in den Wunschberuf sammeln, wie nur irgend möglich. Immerhin geht es um die eigene berufliche Zukunft. Diese sollte man nicht verspielen.
Wer tatsächlich nur Kaffeekochen und Kopieren darf, sollte darauf bestehen, in andere Aufgabenbereiche integriert zu werden. Kein Praktikant sollte sich damit zufrieden geben, 'Handlangertätigkeiten' auszuüben, wo es um die eigene berufliche Profilierung geht. Man sollte sich nicht scheuen, dies ganz offen bei dem Verantwortlichen des jeweiligen Betriebes anzusprechen. Oft kann über diesen Weg schnell eine Lösung herbeigeführt werden.
von Linn B.
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